Die Portal-ldee hat in vielen Unternehmen Einzug gehalten, aber hinsichtlich der Terminologie und
den damit verbundenen Assoziationen existieren noch keine festen Definitionen, so dass hier
nachfolgend versucht wird Portaltypen, die teilweise aufeinander aufbauen und deren exakte
Abgrenzung zu einander nur schwer möglich ist, mit ihren Inhalten zu umreißen.
Unternehmensportale (Enterprise Portals) als eine Kommunikationsplattform für die individuelle
(personalisierten) und ubiquitäre (zu jeder Zeit und an jedem Ort) Bereitstellung von Information
und Wissen sowie Applikationen und Dienste umfassen grundsätzlich die Relationen B2C via Internet,
B2B via Extranet und B2E via Intranet. Wichtig hierbei ist der browserbasierte Zugriff über nur einen
uniformen Zugang (single point of access). Der Nutzer erhält so seiner Berechtigung und Rolle gemäß
entsprechende Zugänge zu den vom Portal zur Disposition gestellten Komponenten. Ist für den Zugriff
eine Authentifizierung gefordert, so sollte sich der Nutzer nur einmal "einloggen" (single-logon oder
auch single sign-on) müssen. In ihrer funktionalen Ausprägung lassen sich prinzipiell folgende Portale
unterscheiden:
- Application Portals bieten die Möglichkeit zur Integration, Sammlung und Präsentation von
bestimmten logistischen und kaufmännischen Funktionen (Anwendungen). Das bedeutet den Zugang zu
bestimmter Software einschließlich der zugehörigen Daten.
- Information Portals dienen in erster Linie dem Erschließen und Managen von Inhalten. Sie
bieten den Zugriff auf relevante Informationen in personalisierter und aufgabenspezifischer Form,
indem sie Funktionen für die Suche, Kategorisierung, Klassifizierung und Ablage von Informationen
anbieten.
- Collaborative Portals dienen der aufgabenbezogenen, organisationsübergreifenden und
zeitunabhängigen Zusammenarbeit von sog. Projektgruppen, indem durch definierbare Workflow-Prozesse
und/oder durch spezielle Werkzeuge (Groupware-Funktionen) hierfür virtuelle Arbeitsräume geschaffen
werden.
- Expertise Portals bestehen aus Kommunikationsforen, in denen die Fähigkeiten und Kompetenzen
aktualisiert für den Gebrauch, z. B. in Form sog. Yellow Pages, bereitgestellt werden.
- Knowledge Portals zielen darauf ab, nicht nur Informationen zu verwalten, sondern aus ihnen
Wissen zu generieren, d.h. sie stellen aktiv Informationen und Wissen für alle potenziellen
Interessenten bereit.
- Business Portals verfügen über spezielle Funktionen (z. B. Auktionen, Preisvergleiche,
Kataloge), die sich auf den branchenspezifischen oder -übergreifenden Handel von Produkten und
Dienstleistungen fokussieren, d.h. sie stellen horizontale oder vertikale Handelsplattformen in
Form virtueller Marktplätze bereit.
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